August 2020 - Nachrichten aus Kamerun


Auch in Kamerun ist die Corona-Pandemie eine massive Bedrohung. Im Juni wurde die Zahl von 100 000 Infizierten überschritten. Da es kaum Testkapazitäten gibt, wird eine hohe Dunkelziffer vermutet. Schutzmaßnahmen gibt es kaum, der anfangs strenge Lockdown wurde inzwischen gelockert, sonst könnten die vielen Menschen, die von prekärer Arbeit leben müssen, nicht überleben. Der Konflikt zwischen den Separatisten, die für die Unabhängigkeit der englisch-sprachigen Provinzen kämpfen und den Regierungstruppen, geht unvermindert weiter. Mehr als 3000 Menschen haben bisher ihr Leben und rund 900 000 ihr Zuhause verloren.

Nach den neuesten Nachrichten gibt es in unsere Partnergemeinde noch keine Infizierten. Sie leiden allerdings nach wie vor unter der Bedrohung durch den Konflikt. „Die Konflikte werden ständig schlimmer und die Härten unerträglich. Aber wir vertrauen darauf, dass Gott die Kontrolle hat!“, so Fr. Jude, der Gemeindepfarrer. Die Menschen hoffen, dass die Schulen im September wieder öffnen, nach inzwischen vier Jahren, in denen Kinder und Jugendliche keine Bildungsmöglichkeiten hatten.

In der Missionsstation, in der Julius Molo, der uns vor zwei Jahren besucht hat, als Katechist tätig ist, macht die Erweiterung der Kirche große Fortschritte. Die Gemeindemitglieder sind alle tätig, einen kleinen Eindruck geben die Fotos wieder.
November 2019 - Nachrichten aus unserer Partnergemeinde St. Michael in Meluf, Kamerun
Die Situation in Kamerun hat sich leider immer noch nicht zum Besseren gewendet. Die Auseinandersetzungen zwischen der Regierung und den Separatisten gehen in der Nordwest-Provinz, in der das Bistum Kumbo liegt, und in der Südwest-Provinz mit Härte weiter. Wer zu welchem Lager gehört, ist oft unklar. Menschen werden gekidnappt, auch Bischof George Nkuo hat dies erleben müssen.
Die meisten Schulen sind immer noch geschlossen, nun seit drei Jahren! Die fehlende Bildung und Ausbildung wird für diese Generation ein großes Problem werden. Viele Eltern, die das ermöglichen können, schicken ihre Kinder in Französischsprachigen Regionen zur Schule.
Der Pfarrer unserer Partnergemeinde hat nun mit seinen Mitarbeiter*innen ein „Trainingszentrum“ eröffnet. Das ist eine Möglichkeit für Kinder und Jugendliche etwas zu tun und zu lernen.
Sie lernen dort schneidern, sticken, Perlen machen, können am Computer üben und die jüngeren werden in den regulären Schulfächern unterrichtet. Nach so langer Zeit ohne Schule, wollen die Kinder und Jugendlichen unbedingt lernen und so ist dieses Zentrum sehr wichtig für sie.
Die Menschen in unserer Partnergemeinde brauchen unsere Unterstützung, sowohl finanziell als auch im Gebet! Monika Stanossek
Juli 2019 - Ermordung, Plünderung und Zerstörung durch das Militär
Erneut Tötet und Zerstört das Militär in Kumbo. Bilder vom 06. April 2019
Im Bürgerkrieg im englischsprachigen Teil von Kamerun stehen sich weiterhin Polizei und Militär auf den einen Seite und die Unabhängigkeitskämpfer auf der anderen Seite gegenüber. Beide gehen gewaltsam gegeneinander vor. Die Folgen sind Brandschatzungen von Häusern, Verletzungen und Tötungen, Geiselnahme.
Wegen der unsicheren Lage schicken die Eltern ihre Kinder nun schon das zweite Jahr nicht mehr zur Schule. Durch Straßenblockaden werden Hilfslieferungen immer wieder aufgehalten. Deshalb kommt es auch zum Erliegen der Gesundheitsversorgung. Die Menschen – auch Ärzte und Schwestern - kommen nicht in die Krankenhäuser, Medikamente fehlen.
Kamerun wurde vom Norwegischen Flüchtlingsrat NRC in der „Liste der besonders vernachlässigten Krisen“ auf Platz eins eingestuft.
Lebensmittellieferungen, Hygieneartikel und Medikamente sind mit der finanziellen Unterstützung durch die Diözese Limburg in Kumbo eingetroffen.
Die Menschen aus unserer Partnergemeinde in Kumbo danken von Herzen für die Unterstützung. Und es erreicht uns immer wieder die dringende Bitte, dass wir sie in unsere Gebete einschließen, dass wir sie nicht vergessen sollen.
Ursula Arnold
Februar 2019 - Bericht über die aktuelle Lage
Nachrichten aus unserer Partnergemeinde in Kumbo:
Die Situation in den englischen Provinzen in Kamerun ist nach wie vor sehr angespannt und geprägt durch Gewalt. Viele Menschen wurden bisher Opfer des Konflikts, im Dezember auch in Meluf, dem Ort unserer Partnergemeinde. 8 Männer wurden durch das Militär getötet. Außerdem wurden 17 Häuser niedergebrannt und in viele weitere eingebrochen und diese ausgeraubt.
Dann kam Anfang März folgende Nachricht:
„Herzliche Grüße von der Familie Molo, der Schule und der Gemeinde St. Michael. Wir danken sehr für eure Sorge und für die finanzielle Unterstützung der St. Michael Schule (SAMICAFOC). Vom bischöflichen Ordinariat wurden wir informiert, dass das Geld da ist. Wir sind sehr dankbar.
Die Situation in Kumbo wird nicht besser. Am 16. Februar 2019 um ca. 6 Uhr morgens, wurden 169 Schüler und Schülerinnen der St. Augustinus Schule, durch unidentifizierbare Bewaffnete, entführt und wurden erst am 17. Februar gegen 8 Uhr wieder frei gelassen. Meine Tochter Marguerite Limnyuy war eine der entführten Schülerinnen. Am Dienstag, 19. Februar etwa um 6.30 Uhr wurde ich selbst ebenfalls entführt, weil ich mein Kind zur Schule schicke. Ich musste ein Lösegeld von umgerechnet 300 Euro zahlen bevor ich gegen 16.30 Uhr freigelassen wurde. Jeden Tag werden hier Menschen getötet und Häuser niedergebrannt durch das Kamerunische Militär. Viele Familien sind obdachlos. Im Monat Februar wurden ca. 170 Häuser in Kumbo niedergebrannt.
Bitte fahrt fort für uns zu beten, dass die internationale Gemeinschaft interveniert, so dass wir wieder Frieden erfahren dürfen. Eine gute Fastenzeit, Julius und Elizabeth Molo
Monika Stanossek
Mai 2018 - Bildergalerie vom Besuch aus Kamerun

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Die ersten Bilder von unseren Gästen aus Kamerun.
